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Jugendstil in Berlin

Wenn man an die Jugendstilarchitektur in Europa denkt, fällt einem nicht sofort Berlin ein. Wien ist für diese Kunst- und Architekturrichtung berühmt, aber auch meine letzte Reise nach Riga hat gezeigt, dass es dort viele wunderschöne Jugendstilhäuser gibt, die Heute zum Teil wieder renoviert, das Auge erfreuen. Reisen bildet eben! Und auch ich kam nicht aus dem Staunen heraus, als ich in Riga erfuhr, dass der wichtigste Jugendstilarchitekt nach seiner Arbeit in Riga nach Berlin zog und dort begraben liegt. In Berlin? Michael Eisenstein? Nie gehört! Aber tatsächlich... laut Wikipedia und anderer Quellen ist Michail Eisenstein 1917 nach Berlin gezogen und liegt seit 1921 auf dem russisch-orthodoxen Friedhof in Berlin begraben… ok, ich wußte auch nicht, dass wir in Berlin einen russisch-orthodoxen Friedhof haben! Ist es jetzt schlimm, sich zuzugeben, dass man als berliner Stadtführer nicht die gesamte Stadt aus dem ef-ef kennt? Natürlich ist mir bekannt, dass es zwischen den Weltkriegen in Berlin sehr viele Russen gab, so dass man auch den heutigen berliner Stadtteil Charlottenburg "Charlottengrad" nannte (und da es bis 1920 die reichste Stadt in Preußen war und von Berlin unabhängig macht es auch wieder Sinn, schließlich bedeutet "grad" Stadt). Aber zurück zum Jugendstil... Natürlich findet man auch in Berlin Jugendstilbauten - der beste Beispiel und wohl am besten bekannt ist wohl die Fassade im 1. Hof und der Festsaal in den Hackeschen Höfen, die von dem bekannten Jugendstilarchitekten August Endell gestaltet wurden. Von ihm stammt auch das "Hotel am Steinplatz", das 1906/1907 zunächst als Wohnhaus errichtet wurde. 1913 eröffnete es erstmals als Luxushotel. Nach der Oktoberrevolution zogen russische Adelige und Intellektuelle in die herrschaftlichen Suiten, das Hotel wurde zum Treffpunkt prominenter Berliner und Reisender wie Vladimir Nabokov, Yehudi Menuhin oder Zarah Leander. Das Eckhaus mit der Adresse Steinplatz 4 ist ein auffälliges Bauwerk im dichten, von historischen Miethausblöcken geprägtem Stadtgefüge der City West.

Aber ansonsten ist die Liste eher kurz...

U-Bahnhof Rathaus Schöneberg (damals "Stadtpark"), der mit blaugrünen Fliesen ausgekleidet wurde, die dem Inneren – zusammen mit der auf den Schildern benutzen Typografie – eine Gestaltung gaben, die eng an den zur Eröffnung 1910 populären Jugendstil angelehnt war (Architekt war Johann Emil Schaudt)...

Der im Jugendstil erbaute Bahnhof Berlin Mexikoplatz mit seiner markanten Kuppel liegt im südwestlichen Berliner Ortsteil Zehlendorf und wird von der Linie S1 der Berliner S-Bahn angefahren. Gebaut nach Plänen des Architekten Gustav Hart (1864–1929), wurde der Bahnhof am 1. November 1904 unter dem Namen Zehlendorf-Beerenstraße eröffnet. Sieben Jahre später, am 15. Dezember 1911, folgte die erste Umbenennung in Zehlendorf-West...

Das "Göhrener Ei", ein Gebäudeensemble im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg. Es liegt im Helmholtzkiez und es handelt sich dabei um eine platzartige, länglich-halbrunde und geschlossen umbaute Ausbuchtung im Knick der Göhrener Straße.Das überwiegend aus Wohnhäusern bestehende Ensemble wurde von 1909 bis 1913 errichtet...

Das Hebbel-Theater in Berlin-Kreuzberg, das als Einspartenhaus errichtet wurde. Das Privattheater mit circa 800 Sitzplätzen ist 1907/1908 im Jugendstil als ein frühes und einzigartiges Werk des bekannten Theaterarchitekten Oskar Kaufmann erbaut worden und begründete seinen Ruhm als Theaterbaumeister. Das Eckgebäude integriert sich vollständig in die Häuserzeile der heutigen Stresemannstraße 29...

Es lohnt sich also, durch Berlin mit offenen Augen zu wandeln, wenn man Spuren der Secession entdecken möchte...

Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie

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