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Während ich am letzten Sonntag am Checkpoint Charlie stand und Werbung für die Berlin-Highlights und unseren Stadtführerverband machte, fiel mir die Werbung vom Maximilian-Imbiss in die Augen – es sei die Wurst, die Hertha Heuwer, die Erfinderin der Berliner Curry-Wurst an ihrem Imbissstand in der Kantstraße verkaufte. Laut der Website von „Maximilian“ (http://www.maximilian.de/) „kam sie auf die Idee über ihren Mann, der damals für die Amerikaner bei Siemens in Spandau arbeitete. Seine amerikanischen Kollegen pflegten auf ihre riesigen T-Bone Steaks riesige Mengen Ketchup zu gießen, was offensichtlich gut schmeckte. Das war für Hertha Heuwer die Initialzündung der Idee die Currywurst zu kreieren. (…) Nachdem die Eigenkreation weder nach Heinz Ketchup schmeckte, noch richtig gut zur Wurst passte, fragte sie Frank Friedrich, ob er ihr einen Ketchup mixen konnte. Er ersann ein Rezept, das die Würze der Wurst berücksichtigte und den Geschmack der Wurst in Verbindung mit etwas Currypulver zu einem echten Geschmackserlebnis machte.“

Heute ist die Currywurst in Berlin Kult und der Imbiss von Hertha Heuwer Geschichte. Wobei… es gibt in Berlin tatsächlich eine „Kult-Curry“ (http://www.kult-curry.de/)– ein Imbiss im angesagten berliner Prenzlauer Berg. Der Besitzer, Mario Ziervogel ist Enkel von Max Konnopke, dem Menschen, der seine Wurstkarriere 1930 mit einem Bauchladen in Berlin begann und nach dem 2. Weltkrieg zum Currywurst-König in Ost-Berlin wurde. Seit 2012 führt Mario zusammen mit seiner Frau ein eigenes Imbissrestaurant am Senefelderplatz, in dem die üblichen Würste mit und ohne Darm angeboten, aber auch viele neue Kreationen, wie z.B. eine vegetarische Curry-Wurst verkauft werden.

Und auch „Konnopkes“ existiert immer noch an seiner angestammten Stelle. Seit 1947 werden unterm Magistratsschirm Ecke Schönhauser Allee/Dimitroffstraße (heute wieder Danziger Straße) Würstchen aus einer Holzbude, später aus einem Wurstwagen verkauft, der nachts weggerollt wird, weil es so Vorschrift war. „Mit einem Kiosk, den Max Konnopke selbst entwirft, ersetzt er 1960 die Wagen in der Schönhauser Allee im Prenzlauer Berg und in der Berliner Allee/Ecke Mahlerstraße in Weißensee. Der Kiosk hat Strom- und Wasseranschluss, wird mit Propangas betrieben, und er steht fest. Sogar eine Kühltruhe gibt’s. Er ist rundum verglast. (…)

Sohn Günter tritt 1960 seine Stelle bei einem Fleischer im Westberliner Wedding an. Und was entdeckt er dort? Die Currywurst! Die gibt’s noch nicht in Ostberlin. Na das soll sich ändern…

Mit ihrem Fleischer ersinnen die Konnopkes flugs eine Rezeptur, die aus ihrer Bratwurst mit Darm eine Currywurst ohne Darm zaubert. Das Rezept für die Soße wird in der häuslichen Küche erfunden. Die ganze Familie ist beteiligt und hütet das Geheimnis bis heute.

Jetzt gibt’s die erste Currywurst in Ostberlin: Und zwar bei Konnopke’s! In Schweineschmalz gebraten und als Ganze auf einem Teller serviert. Obendrauf die köstliche Soße, die Mutter Charlotte zunächst noch zu Hause von Hand anrührt.“ (von der Website von Konnopke’s, http://konnopke-imbiss.de/Home.html)

Und was ist letztendlich eine Curry-Wurst? Da streiten sich die Geister, je nachdem, wo man in Deutschland unterwegs ist… Besonders verbreitet ist sie eben in Berlin, wo es seit 2009 auch das Deutsche Currywurst Museum (http://currywurstmuseum.com/) gibt, aber auch in Hamburg, im Ruhrgebiet, im Rheinland und in vielen Betriebskantinen in ganz Deutschland – bekannt und beliebt ist u.a. die VW-Wurst, die man mittlerweile in Niedersachsen sogar in einigen Supermärkten findet. Mal eine Bratwurst, mal gebrüht, je nach Zubereitungsart frittiert oder gebraten, meist geschnitten aber manchmal auch bloß in zwei Hälften… mit einer Sauce auf Basis von Ketchup, Tomatenmark oder frischen Tomaten mit Currypulver serviert… Oder mit Chillischoten verstärkt…

Bei der Berliner Currywurst gibt es zwei grundlegende Varianten: mit und ohne Darm. Die zu Anfang ausschließlich verwendeten Würste mit Darm sind gepökelte und leicht geräucherte Brühwürste aus fein gemahlenem Schweine- und teilweise auch Rindfleisch. Sie ähneln einfachen Bockwürsten. Die Würste ohne Darm sind walzenförmig und von weißlicher Farbe, vergleichbar den bayrischen Wollwürsten. Sie sind nicht gepökelt oder geräuchert. Die gelegentlich auch verwendete Dampfwurst gilt als minderwertig. Bratwürste werden für Currywurst nicht verwendet. Beide Varianten werden zuerst im Ganzen gebraten, wobei sie meist in einer Fettwanne etwa zur Hälfte mit heißem Fett bedeckt sind.

Übrigens… laut dem Currywurstmuseum werden in Berlin jährlich rund 70.000.000 Currywürste verzehrt. Haben Sie auch schon eine probiert?

Gerne können wir einen Imbiss bei einer meiner Rundgänge und Rundfahrten ansteuern. Sprechen Sie mich ruhig darauf an…

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